Was ist Neurofeedback?
Neurofeedback oder EEG-Biofeedback ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode zur Selbstkontrolle der Gehirnströme. So wie man durch Biofeedback lernen kann, bestimmte körperliche Funktionen bewusst zu beeinflussen, wie z.B. Hauttemperatur, Blutdruck und Herzschlag, so kann unser Gehirn lernen, die von ihm erzeugten Potentiale zu verändern und zu regulieren. Neurofeedback ist Biofeedback, das direkt auf das Gehirn angewandt wird. Durch Elektroden, die an verschiedenen Stellen des Kopfes schmerzlos befestigt sind, werden Gehirnpotentiale abgeleitet, verstärkt und dann in Echtzeit über einen Computerbildschirm rückgemeldet.
Diese Rückmeldung geschieht in den meisten Fällen über verschiedene Computeranimationen, die nur dann funktionieren, wenn die entsprechenden Gehirnwellen in einer bestimmten Stärke produziert werden. Neurofeedback ist ein verhaltenstherapeutisches Training des Gehirns, das seine Selbstregulation anregt und somit unserem zentralen Nervensystem die Möglichkeit verschafft, besser zu funktionieren.
Wie wirkt Neurofeedback?
Selbstregulation ist die Grundlage für das effektive Funktionieren des Gehirns und folglich auch für das reibungslose Ineinandergreifen und Sichergänzen aller übrigen körperlichen Vorgänge. Mit der Veränderung der elektrischen Vorgänge im Gehirn geht eine Veränderung seines Stoffwechsels einher. Die Regulation des Gehirnstoffwechsels bringt eine verbesserte Regulation des gesamten Stoffwechsels mit sich. Da sämtliche Vorgänge unseres Körpers vom Gehirn gesteuert werden, liegt es nahe, dass eine Verbesserung der Gehirnfunktionen eine Verbesserung der körperlichen Funktionen erzeugt. Doch das Gehirn steuert nicht nur die Funktionen des Körpers, es steuert auch die Emotionen, seine Selbstregulation lässt uns schwingungsfähiger und ausgeglichener werden.
Was kann mit Neurofeedback verbessert werden?
Neurofeedback ist kein Allheilmittel, aber es gibt schon eine ganze Reihe von kontrollierten Studien, die zeigen, dass Neurofeedback bei körperlichen und psychischen Beschwerden wie Migräne, Schlafstörungen, Epilepsie, Aufmerksamkeitsstörungen, Stress-Reaktionen und auch nach Schädel-Hirn-Trauma und Schlaganfall vorteilhaft ist. Bei vielen anderen Störungen stehen zwar wissenschaftliche Beweise noch aus, es gibt zahlreiche positive Berichte über die erfolgreiche Anwendung von Neurofeedback bei chronischen Schmerzen, bei autistischen Verhaltensweisen, Depressionen, Suchtkrankheiten, oppositionellem Verhalten, Angststörungen wie z.B. Prüfungsangst. Die Auswirkungen von Neurofeedback auf neurologische Krankheiten wie Parkinson und multiple Sklerose werden untersucht.
Wem hilft Neurofeedback?
Da es sich um ein Training zur Selbstregulation des Gehirns handelt und das Gehirn von alleine lernt, liegt es auf der Hand, dass im Grunde jeder von Neurofeedback profitieren kann. In der Tat wird es nicht nur zur Behandlung von Störungen bzw. Krankheiten eingesetzt, sondern auch, um gesunden Menschen zu helfen, besser mit sich selbst und ihrer Umgebung zurechtzukommen, ihren Stress zu reduzieren, ihre Leistungen zu steigern, mehr Lebensfreude und ein positives Lebensgefühl zu gewinnen. Neurofeedback kann jedem helfen, flexibler zu werden und gelassener auf den Stress des täglichen Lebens zu reagieren. Somit dient es nicht nur zur Behandlung von Beschwerden, sondern es ist auch ein ausgezeichnetes Mittel zur Prävention.